POLYVAGAL-SYMPOSIUM

Früh erlernte Bewegungs-, Atem- und Stimulationsmuster bei der Steigerung sexueller Erregung gehen mit neurovegetativen Veränderungen einher und beeinflussen maßgeblich das Erleben der Sexualität sowohl persönlich als auch partnerschaftlich. Was es damit auf sich hat und wie wir darauf Einfluss nehmen können, soll hier theoretisch und anhand einfacher Übungen verständlich und auch ein bisschen erfahrbar gemacht werden.
Die Polyvagaltheorie und der Sexocorporel-Ansatz ergänzen und bereichern sich dabei sinnvoll. Im weiteren wird ein praxistaugliches Modell vorgestellt, das Paaren die Dynamik ihrer Konflikte aufzeigt, polyvagal inspiriert ist und doch mit einem gewissen Augenzwinkern auch ein bisschen Abstand dazu ermöglicht.

Dr. med. Karoline Bischof ist Frauenärztin und klinische Sexologin ISI. Als Mitglied des Zürcher Instituts für klinische Sexologie und Sexualtherapie ZISS ist sie heute überwiegend sexualtherapeutisch tätig und leitet Sexocorporel-Ausbildungen in  Zürich  und  Kisslegg  sowie
Workshops im In- und Ausland. Ausserdem kollaboriert sie mit Mitarbeitern von Stephen Porges am Kinsey Institute an einer klinischen Studie über den Zusammenhang von Traumaerleben mit Erektionsstörungen.

www.ziss.ch/team/karoline-bischof

Die Polyvagaltheorie bietet erstaunliche Erklärungen für zahlreiche komplexe und „simple“ Erkrankungen, Syndrome und Symptome. Wir wissen in der Schulmedizin eine Menge über die sehr exakte Arbeitsweise des vegetativen Nervensystems (Sympathikus und Parasympathikus). Ohne
Bezugnahme auf emotionales, Beziehungs- und Identitätserleben erscheinen leider viele vegetative Symptome und Erkrankungen willkürlich oder unerklärlich und können somit auch nur unzureichend therapiert werden. Die Verbindung herzustellen und transparent zu machen, welche konkreten Zusammenhänge bestehen können zwischen körperlichen und seelischen Vorgängen ist Ziel dieses Vortrags. Der Körper versucht immer, die bestmögliche Lösung und Anpassung an die Welt, wie wir sie erleben. Er ist auf unserer Seite, nicht gegen uns.

Fachärztin für Allgemeinmedizin. Sie ist tätig in eigener Praxis mit den methodischen Schwerpunkten Hypnotherapie, dabei insbesondere den Imaginären Körperreisen nach Sabine Fruth, NARM
(neuroaffektives Beziehungsmodell) nach Laurence Heller und somatosensibler Psychodynamik nach Michael Mokrus. Komplex-, Entwicklungs- und Beziehungstraumatisierungen differentialdiagnostisch und therapeutisch in der medizinischen und psychotherapeutischen Arbeit zu berücksichtigen und transparent zu machen liegt ihr in der therapeutischen Arbeit und der Weiterbildungstätigkeit am
Herzen. Erfahrungen in der Arbeit mit Flüchtlingen in der Nachkriegszeit in Kroatien, Bosnien und Serbien. Als
Ärztin war sie tätig in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie, Inneren Medizin im Gefängniskrankenhaus, Kinderheilkunde, Hausarztmedizin und Vorsorgerehabilitation für Eltern-Kind und Pflegende Angehörige.

Entstehung und Behandlung der Depression aus Sicht der Polyvagaltheorie!
In diesem Kurzseminar wird die Depression aus Sicht der Polyvagaltheorie betrachtet. Dabei werden neuste Studien zur Entstehung und Behandlung depressiver Symptome vorgestellt.
Tatsächlich ist die elektrische Stimulation des Vagus Nervs zur Behandlung von Epilepsie und Depression in USA schon seit vielen Jahren zugelassen. Auch in Europa ist die Vagusnervstimulation (VNS) eine zugelassene Therapieoption für therapieresistente Depressionen (TRD). Doch kaum einer weiß davon.
Wir schauen uns in dem Seminar gemeinsam an wie genau die Studienlage ist, was man daraus fur die eigene Arbeit ziehen kann und natürlich werden es auch ein Paar ganz praktische Übungen für den
Alltag dabei sein!

Dr Antonia Pfeiffer ist Ärztin und Wissenschaftlerin. Als Ärztin arbeitet sie mit körperorientierten Therapieverfahren in eigener Praxis, vornehmlich mit der Methode PEP. Als Wissenschaftlerin forscht sie im Insula-Institut Hannover zu körperorientierter Emotionsregulation, emotionalen Erinnerungen und neurowissenschaftlichen Wirkhypothesen integrativer Traumatherapien. Ihr Buch „Emotionale Erinnerungen – Klopfen als Schlüssel für Lösungen“ ist 2022 im Carl-Auer-Verlag erschienen. Der zentrale Inhalt Ihrer Arbeit ist es wissenschaftliche Erkenntnisse in eine lebendige, verständliche und liebevolle Sprache zu übersetzen, so dass Therapeuten und Klienten von diesen Erkenntnissen profitieren.