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Polyvagale Theorie: Eine verhaltensbiologische Reise zur Sozialität

Comprehensive Psychoneuroendocrinology Volume 7, August 2021, 100069. Stephen W. Porges

Originalartikel

Die deutsche Zusammenfassung:

Eine polyvagale Perspektive verdeutlicht die neurobiologischen und verhaltensbiologischen Veränderungen, die während des evolutionären Übergangs von asozialen Reptilien zu sozialen Säugetieren stattfanden. Dieser Übergang ermöglichte es Säugetieren, im Gegensatz zu ihren reptilienartigen Vorfahren, einen biologischen Nutzen aus sozialen Interaktionen zu ziehen. Diese Innovation ermöglichte es dem Sozialverhalten, als Neuromodulator zu fungieren, der die autonome Funktion effizient regulieren und optimieren kann, um homöostatische Prozesse zu unterstützen.

Diese Reise wird durch den phylogenetischen Übergang verdeutlicht, während dessen das autonome Nervensystem umfunktioniert wurde, um Abwehrstrategien zu unterdrücken und Sozialität zu unterstützen und auszudrücken. Das Produkt dieses Übergangs war ein autonomes Nervensystem mit der Fähigkeit zur Selbstberuhigung, zur spontanen sozialen Kontaktaufnahme mit anderen und zur Abschwächung von Bedrohungsreaktionen bei uns selbst und anderen durch soziale Signale. So wurde soziales Verhalten in spezifische neurobiologische Prozesse eingebettet, die homöostatische Funktionen unterstützen, die zu optimierter Gesundheit, Wachstum und Wiederherstellung führen. Die Polyvagal-Theorie unterstreicht die Sozialität als zentralen Prozess zur Abschwächung von Bedrohungsreaktionen und zur Förderung der geistigen und körperlichen Gesundheit.

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