Artikelübersicht

Die Entwicklung des autonomen Nervensystems und seine Auswirkungen auf die neuropsychiatrischen Ergebnisse

Pediatric Research, volume, pages 120–126 (2019)

Sarah B. Mulkey & Adre J. du Plessis

Originalartikel

Die deutsche Zusammenfassung:

Das zentrale autonome Nervensystem (ANS) ist für die Aufrechterhaltung der kardiovaskulären und respiratorischen Homöostase beim Neugeborenen unerlässlich und spielt eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung höherer kortikaler Funktionen. Bei der Geburt befindet sich das zentrale ANS in der Reifung und ist anfällig für ungünstige Umwelt- und physiologische Einflüsse. Schon früh in der Entwicklung entstehen wichtige Verbindungen zwischen dem ANS und dem limbischen System, um psychologische und körperliche Reaktionen zu integrieren. Die von Stephen Porges entwickelte Polyvagal-Theorie beschreibt, wie die Modulation des autonomen vagalen Impulses soziale Reaktionen steuert, und dass ein breites Spektrum neuropsychiatrischer Störungen auf ein gestörtes vagales Gleichgewicht zurückzuführen sein kann, wobei entweder ein unzureichender vagaler Tonus oder eine übermäßige vagale Reaktivität vorliegt. Unter zusätzlichen Umständen wie Frühgeburtlichkeit, Wachstumsbeschränkung und Umweltstress beim Fötus und Neugeborenen kann das unreife ANS eine “Dysmaturation” erfahren. Stress und Gesundheit der Mutter sowie die intrauterine Umgebung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle und wurden als Ursache für ANS-Veränderungen beim Säugling und neuropsychiatrische Erkrankungen bei Kindern in Betracht gezogen. In dieser Übersicht werden die Aspekte der Entwicklung und Reifung des ANS behandelt, die mit neuropsychiatrischen Störungen bei Kindern in Verbindung gebracht werden.

Zurück zur Forschung